Schurwolle: kuschlig warm und besonders hochwertig
Warm und weich – in Kleidung aus Wolle wollen wir uns gern einkuscheln, wenn es um uns herum kalt und ungemütlich wird. Darüber hinaus begeistert die Naturfaser mit vielen anderen tollen Eigenschaften. Und Schurwolle sowieso! Sie gilt als etwas ganz Besonderes – auch und gerade in der Mode. Ihr Potenzial erschöpft sich bei weitem nicht in gestrickten Socken für Frierkatzen an eiskalten Wintertagen. Pullover, Hosen und Mäntel aus Schurwolle erstrahlen im eleganten Look und lassen uns die Eiseskälte absolut modisch überstehen.
Reine Schurwolle darf sich nur nennen, was von der Schafsschur lebender Tiere stammt und dem keinerlei andere Fasern beigemischt sind. So steht diese Wolle für besonders hohe Qualität. Warum das so ist, welche Eigenschaften Schurwolle im Detail innehat und wie sie hergestellt wird, wissen die Mode-Experten von MARC AUREL in unserem Ratgeber zu berichten. Hier lesen Sie auch, wie Sie Ihre Wollkleidung richtig stylen und welches Waschmittel für Schurwolle infrage kommt.
Eigenschaften: Was ist Schurwolle und was macht sie so besonders?
Wolle zählt zu den Naturmaterialien, aus denen Menschen schon seit Urzeiten Kleidung fertigen. Doch Wolle ist nicht mit Schurwolle gleichzusetzen. Hier gibt es einen kleinen, aber wesentlichen Unterschied! Aber was bedeutet Schurwolle genau? Bei den Naturfasern handelt es sich genau genommen um die Haare von Schafen. Schurwolle wird jedoch – im Gegensatz zu anderen Wollarten – ausschließlich von lebenden Schafen gewonnen. Reine Schurwolle heißt, dass die gekräuselten Haare weder chemisch behandelt noch mit synthetischen oder recycelten Fasern ergänzt wurden.
Die Schafwolle nehmen wir als ausgesprochen warm und weich wahr. Die guten wärmeisolierenden Eigenschaften begründen sich in den aus Eiweiß bestehenden Fasern, die bei Schurwolle zusätzlich mit Schuppen geschützt werden. Weil sie gekräuselt sind, können sie hervorragend Luft darin einschließen und verhindern, dass unsere Körpertemperatur nach außen entweicht. Aus diesem Grund halten Wollmantel, -pullover und -socken so wunderbar warm.
Schurwolle kann bis zu 33 Prozent ihres Eigengewichtes an Feuchtigkeit aufnehmen, die sie schnell wieder an die Umgebung abgibt. Gleichzeitig ist sie ungemein atmungsaktiv. Durch diese thermoregulierenden Eigenschaften macht es uns auch nicht viel aus, wenn wir in der Wollkleidung doch einmal schwitzen. Die Feuchtigkeit wird einfach vom Körper wegtransportiert. Zumal Schurwolle kaum Gerüche wie Schweiß annimmt.
Überhaupt erfreut uns Wolle wegen ihrer schmutzabweisenden Fähigkeiten. Verantwortlich dafür ist der Anteil an Lanolin in den Fasern, dem Fett der Tierhaare. Außerdem hält der Fettanteil die Wolle geschmeidig. Schurwolle weist ebenfalls eine hohe Elastizität auf und knittert nicht.
Woher kommt Schurwolle?
Mit Schurwolle sind ausschließlich die Haare lebender Tiere gemeint. Die Wolle wird dabei entweder geschoren oder ausgekämmt. Durch die Schur wird sie üblicherweise im Frühjahr und Herbst gewonnen. Besonders lange und kräftige Fasern ergibt die Schafschur im Frühjahr.
Für eine besonders ergiebige Rohstoffgewinnung wird das Schaf so geschoren, dass das Wollvlies als zusammenhängendes Stück erhalten bleibt. Für die Weiterverarbeitung gilt es dann, die Wolle nach Farbe und Qualität zu sortieren, bevor sie gereinigt wird. Eine sogenannte Kandiermaschine kämmt und lockert sie im Anschluss auf, sodass sich die Fasern parallel ausrichten.
Weil Wolle von Natur aus weiß, schwarz oder braun ist, wird sie noch gefärbt und danach zu Garn gesponnen. Dabei schnüren sich die Fasern eng zusammen und ergeben einen verdrehten Faden.
Elegant oder lässig – Schurwollkleidung kann beides
Reine Schurwolle hilft uns dabei, uns im Winter warm und gleichzeitig schick anzuziehen. In einem Mantel können uns die herrschenden Minusgrade nichts anhaben, im Büro oder Wohnzimmer sorgen Pullover für wohlige Wärme. Facettenreiche Accessoires wie Schals, Tücher und Mützen machen den Winter-Look perfekt! Die Designer von MARC-AUREL verwenden die kostbare Schafschurwolle auch für weitere elegante Kleidungsstücke wie Hosen und Blazer sowie Röcke und Kleider.
Je nach Qualität und Kombipartner kann Schurwolle elegant oder lässig wirken. Der dunkle Blazer aus einem feinen Wollgemisch komplettiert in Kombination mit einer weißen Bluse und einer schlichten Stoffhose das Business-Outfit. Für einen lässigen Look tragen Sie den zeitlosen Wollpullover in einer dezenten Farbe zur engen Jeans.
Schurwolle lässt sich noch einmal in verschiedene Qualitäten unterschieden. Als Kriterien gelten dabei die Qualität sowie die Schafrasse, von der die Wolle jeweils stammt:
- Merinowolle: sehr weich und stark gekräuselt, besonders hohe Elastizität
- Crossbredwolle: fein, dennoch robust
- Langwolle: wenig gekräuselt, glänzend
- Kurzwolle: Längen unter 60 mm
- Grobwolle: wenig oder nicht gekräuselt
Wie Schurwolle waschen und pflegen?
Weil Schurwolle selbstreinigend ist, braucht sie nur ein Mindestmaß an Pflege – die ist jedoch recht aufwendig! Meist genügt es, die Kleidung erst einmal aufzuhängen und auslüften zu lassen, schließlich wirkt das Material geruchsneutralisierend. Erst wenn die Wäsche unumgänglich ist, sollten Sie Pullover oder Hose reinigen.
Ob Sie die guten Stücke in der Waschmaschine reinigen dürfen, darüber informiert das Wäscheetikett. Entscheiden Sie sich für die Handwäsche, ist allerdings ebenfalls Vorsicht gefragt. Denn zu starkes Rubbeln oder Einreiben verzeiht Ihnen Schurwolle nicht! In der Folge läuft die Kleidung ein oder verfilzt. Lassen Sie Kleidungsstücke aus der weichen Wolle zunächst in lauwarmem Wasser einweichen und spülen Sie sie danach unter fließendem Wasser aus. Zum Schluss ziehen Sie die guten Stücke wieder in Form.